Erstellung von Druckdaten für Online-Druckereien

Online-Druckereien sind günstig und schnell.

Egal ob es um Visitenkarten für unter 20,- € oder um große Banner für den Sportverein bzw. das nächste Weinfest geht.

Nur muss beim Daten-Upload auch alles passen. Ist dies nicht der Fall kommt es oft zu Rückfragen in der Form von:

„Ihre Vorlage sieht optisch gelungen aus. Allerdings sind uns bei der Druckdatenprüfung nachfolgende Punkte aufgefallen, die zur Sicherstellung eines optimalen Druckergebnisses korrigiert werden sollten…“

oder

„wir wollen, dass Sie mit der Qualität Ihrer Produkte zu 100 % zufrieden sind. Mindestens. Deshalb drucken wir nur Daten, die unseren Vorgaben entsprechen. Ihre Datei tut das nicht – sagt unser Basis-Datencheck.“

Dann gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Daten selbst mit einem Grafikprogramm wie InDesign, Photoshop etc. korrigieren und erneut hochladen.
2. Daten direkt bei der Online-Druckerei korrigieren lassen.
3. Extern die Daten korrigieren lassen.

Was ist bei der Druckdatenerstellung zu beachten?

Alle guten Online-Druckereien haben Druckdaten-Anforderungen die beachtet werden müssen damit es zu einer reibungslosen Produktion und einem guten Ergebnis kommt.

Diese Druckdaten-Anforderungen sind in der Regel:

• Lieferung der Druckdaten als Druckbogen oder Einzelnutzen
• Exaktes Endformat zuzüglich der Beschnitt Angaben (in der Regel zwischen 1 und 5 mm rundum)
• Der Farbmodus sollte CMYK sein. RGB wird in der Regel umgewandelt, dabei kommt es zu einem veränderten Aussehen
• Die Bild-Auflösung sollte mindestens 240 dpi, besser 300 dpi betragen
• Die meisten Druckereien akzeptieren PDF/X-3 als Druckdaten

Fast alle Online-Druckereien haben entsprechende Datenblätter für die jeweiligen Produkte.

Warum sind Online-Druckereien wie „Flyer-Alarm“ oder „Wir machen Druck“ so günstig?

Im Vergleich zu früher, als Visitenkarten noch über 300,- € gekostet haben sind Online-Druckereien wirklich günstig.
Das hat mehrere Gründe:

• Früher mussten für jeden Auftrag 1-5 Druckplatten erstellt werden. Dies führte zu sehr hohen Fixkosten pro Auftrag. Heute werden für kleine Auflagen Digital-Druckmaschinen verwendet. Hier fallen diese Kosten weg.
• Aufträge werden oft mit anderen Aufträgen auf einem Bogen produziert. ZB. Werden Visitenkarten mit vielen anderen Visitenkarten zusammen gedruckt. Hier kann man so die Fixkosten durch viele teilen.
• Die Druckdatenerstellung war früher sehr kompliziert und wurde von gut ausgebildeten Fachkräften in der Druckerei durchgeführt. Dies ging von der Montage auf Film bis zur Entwicklung der Druckplatten. Heute kann theoretisch jeder mit einem guten Grafikprogramm Druckdaten erstellen und diese via PDF/X3 fast ohne Umwege per Datenupload in die Druckmaschine senden.

Was kostet die Erstellung von druckfertigen Daten?

Da es sehr viele unterschiedliche Produkte gibt, angefangen von Visitenkarten bis zu sehr umfangreichen Broschüren gibt es hier keinen pauschalen Preis den man nennen könnte.

Es kommt immer darauf an, was man geliefert bekommt und welches Produkt bestellt werden soll.

Beispiel 1 für die Druckdatenerstellung Flyer mit ordentlichen Kunden-Daten:

Ein Unternehmer hat mittels Canva.com oder Renderforest.com einen Flyer (2-Seiter in CMYK als A4 Hochformat) entworfen. Dieser ist mit ausreichend Platz für den Beschnitt sowie in 300 dpi geliefert worden.

In dem Fall müsste man in InDesign nur einen Bogen in 21×29,7cm mit 1-5 mm Beschnitt rundum erstellen und die gelieferten Daten positionieren und könnte in wenigen Minuten druckfertige Daten erhalten.
Hier entständen Kosten von ca. 10,- €.

Beispiel 2 für die Druckdatenerstellung Flyer ohne gute Kunden-Daten:

Ein Unternehmer hat mittels Canva.com oder Renderforest.com einen Flyer (2-Seiter in CMYK als A4 Hochformat) entworfen. Dieser hat keinen Platz für den Beschnitt vorgesehen. Entsprechend kann die Vorlage so nicht genutzt werden.
Entweder liefert der Unternehmer neue Daten oder der gesamte Flyer muss neu erstellt und gesetzt werden. Hier kommen schnell 2 oder mehr Stunden zusammen und es entständen Kosten von über 100,- €.

Beispiel 3 für die Druckdatenerstellung eines Buchs:

Ein Autor hat ein Buch mit 200 Seiten geschrieben welches bei BOD veröffentlicht werden soll. Alle Seiten sind ordentlich in Word geschrieben und liegen strukturiert als Datensatz vor. Auch der Umschlag steht als fertiges Design fest inkl. geliefertem Hintergrundbild.
Als Vorarbeit werden in der Regel erst die Bilder in Photoshop optimiert. Anschließend werden die Seiten analog der BOD-Spezifikationen in InDesign angelegt. Hier gibt es rechtliche Anforderungen, die beachtet werden müssen. Die Texte werden einkopiert und strukturiert. Es wird ein Inhaltsverzeichnis angelegt und zugeordnet. Der Umschlag wird als Druckdatei analog BOD erstellt mit individuellem Rücken und der Innenbereich als fortlaufende PDF in geforderter Qualität gespeichert. Alles wird bei BOD hochgeladen und in Auftrag gegeben.
Der Arbeitsaufwand liegt zwischen 5 und 8 Stunden und sollte bestmöglich zusammen mit dem Autor erfolgen da Abstände bestimmt werden müssen … und das ist Geschmackssache. Die Kosten liegen zwischen 350 und 500 €.

Beispiel 4 für die Druckdatenerstellung Firmen-Schild oder Banner:

Ein Unternehmen hat das Vektor-Logo, Texte, Standard Wunsch-Font und Maße gesendet. Die verantwortliche Person hat zudem Zeit, sich online auf den Bildschirm zu schalten.
In InDesign werden die Maße angegeben, Das Logo wird eingefügt, positioniert und der Text gesetzt. Nach dem Kunden-OK werden direkt die Druckdaten erstellt und dem Kunden gemailt.
Zeitaufwand zwischen 15 und 30 Minuten, Kosten ca. 20 bis 40,-€

Beispiel 5 für die Druckdatenerstellung Broschüre (24 Seiter) mit unstrukturierten Texten und fehlenden Bildern:

Dies kommt leider sehr oft vor. Texte werden grob zusammenkopiert und Bilder irgendwoher geklaut oder aus alten Beständen kopiert und gesendet.
Die Vorarbeit besteht im Selektieren der Bilder und der Prüfung bezüglich Qualität und Lizenz. Oft müssen dann noch Bilder gesucht und reserviert/ geladen / lizenziert werden.
Die Texte müssen gelesen, strukturiert und ggf. auch korrigiert werden.
Anschließend strukturiert man grob auf Papier die Inhalte und legt die Seiten fest. Dieser Grobaufbau wird mit dem Kunden besprochen. Nach einem OK können die Seiten in InDesign gesetzt werden.
In der Regel kommt es hierbei zu 3-4 Wiedervorlagen (Korrekturdurchgänge). 2 komplette Arbeitstage können so schnell zusammenkommen und Preise im hohen dreistelligen Bereich sind keine Seltenheit.